Was ist ein persönlicher Entwicklungsplan?
Jeder Mentee hat eine Vorstellung davon, was er in der Zukunft machen möchte, oder auch nicht. Der persönliche Entwicklungsplan hilft dabei, diese Idee zu konkretisieren und eine nachhaltige berufliche Perspektive zu entwickeln. Während des Lernprozesses setzen sich die Mentees mit den folgenden Fragen auseinander: Wo stehe ich jetzt? Wohin möchte ich kommen? Was muss ich tun, um dorthin zu gelangen? Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden, um meine Entwicklung zu unterstützen und meine Pläne zu verwirklichen? Im Allgemeinen ist der persönliche Entwicklungsplan eine Sammlung von Entscheidungen und Vereinbarungen, die getroffen wurden. Er ist ein Instrument des Kompetenzmanagements, das hilft, eine Passung zwischen der Entwicklung von Kompetenzen und potenziellen Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. Er berücksichtigt das Niveau der aktuellen Kompetenzen eines Mentees und den Plan für die Zukunft in Bezug auf die erforderlichen Kompetenzen im Hinblick auf die spezifischen Beschäftigungsmöglichkeiten.
Wie wird ein persönlicher Entwicklungsplan erstellt?
Die Informationen über die Kompetenzen und Ziele der Mentees stammen aus der Talentdiagnose der Lernprojekte und der Expertenanhörung. Weiterer Input zu den Beschäftigungsmöglichkeiten kommt entweder aus dem Gründerworkshop oder dem Beschäftigungsradar.

Bei der Talentdiagnose geht es darum, sich einen Überblick über die Beschäftigungsmöglichkeiten in einer Region und die vorhandenen Talente des Mentees zu verschaffen. Wie groß ist ihr Potenzial? Was kann und was will er erreichen? In einem Expertenhearing werden Markt und Talent gegenübergestellt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wo und wie die Mentees auf der Grundlage ihrer individuellen Talentdiagnose in ihrer Region Beschäftigungsmöglichkeiten finden können.
Bei der Talentdiagnose wird für jeden Mentee ein Stärkenprofil erstellt. Dieses Profil ist unterteilt in die Bereiche Persönlichkeit, kognitive Fähigkeiten, Wissen und Interessen, wobei der Fokus auf den Stärken und nicht auf den Defiziten liegt. Auf dieser Grundlage werden im Rahmen des Beschäftigungsradars geeignete zukünftige berufliche Tätigkeiten herausgearbeitet.
Die Talentdiagnose wird in folgenden Schritten durchgeführt:
- Einführung in die Talentdiagnostik
- Lebenslauf
- Talent-Tests
- Lebensporträt
- Auswertung in Einzelgesprächen
Das Ergebnis der Talentdiagnose ist ein individuelles Talentprofil für jeden Mentee, das dazu dient, die Karrierechancen der vorhandenen Potenziale und Stärken zu reflektieren.

In einer Expertenanhörung werden die beruflichen Perspektiven der Mentees reflektiert sowie Feedback und Empfehlungen gegeben, die die Grundlage für die weitere Entwicklung des persönlichen Entwicklungsplans bilden. Die Mentees werden ermutigt, sich proaktiv Ziele zu setzen und ihre Interessen zu äußern und zu verfolgen. Durch den Abgleich der Qualifikationsanforderungen des beruflichen Vorhabens mit den vorhandenen formell und informell erworbenen Kompetenzen können anschließend spezifische Kompetenzentwicklungsmaßnahmen empfohlen werden.
Die Expertenanhörung wird in folgenden Schritten durchgeführt:
- Einführung in die Regeln der Expertenanhörung
- Vorbereitung der Mentees auf die Präsentation ihrer persönlichen Projekte im Expertenhearing
- Präsentation im Rahmen der Expertengruppe
- Feedback durch die Experten und Dokumentation
Durch die Einbeziehung von Experten und Unterstützern erhalten die Mentees eine professionelle und nachhaltige Basis für die langfristige Entwicklung ihres persönlichen Entwicklungsplans.

Wenn unternehmerisches Potenzial oder Pläne erkannt wurden, kann das Konzept der Gründerwerkstatt genutzt werden, um unternehmerisches Denken und Handeln zu fördern. Mit Unterstützung von Mentoren lernen die Mentees, ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln und Schritt für Schritt einen Businessplan auszuarbeiten. Der Gründerworkshop umfasst acht Lernsprints:
- Entwicklung der Geschäftsidee
- Analyse des Marktes
- Unternehmensstrategie
- Vermarktung: Das 4-P-Modell
- Online-Marketing und Kommunikationsmittel
- Produktion / Beschaffung / Logistik / Management / Rechtsform
- Finanzplan
- Zusammenfassung (Elevator Pitch)
Das Ergebnis des Gründerworkshops ist ein vollständig ausgearbeiteter Businessplan. Die Mentees erhalten Einblick in die wichtigsten Schritte einer Unternehmensgründung, einschließlich wesentlicher (digitaler) Strategien für die Umsetzung ihres Geschäftsplans.
Das Konzept des Beschäftigungsradars dient dazu, das gesamte Potenzial an Beschäftigungsmöglichkeiten in einer Region zu identifizieren, zu definieren und zu lokalisieren. Die gewonnenen Informationen werden so zusammengestellt, aufbereitet und präsentiert, dass die Jugendlichen daraus Anhaltspunkte für ihr konkretes Beschäftigungspotenzial ableiten können. Leitende Fragen können dabei zum Beispiel sein: Welche Beschäftigungspotenziale ergeben sich aus neuen Trends und Lebensmodellen? Welche Beschäftigungsmöglichkeiten (Dienstleistungen und Produkte) können die Jugendlichen aus ihren eigenen Innovationen generieren? Wie groß sind die entstehenden regionalen Märkte? Dabei können sowohl Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der bestehenden Beschäftigungsstrukturen erfasst werden als auch unerkannte unternehmerische Beschäftigungspotenziale, die auf die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte abzielen (siehe Abb. 6), mit Hilfe der Trendanalyse erschlossen werden.
Die Umsetzung des Beschäftigungsradars mit den jungen Menschen erfolgt in sieben Schritten:
- Analyse von Wirtschaftsdaten
- Aufdeckung gesellschaftlicher Megatrends
- Reflexion der Beschäftigungschancen vor dem Hintergrund der Jobfamilien
- Kundensegmentierung auf der Basis von Sinus-Meta-Milieus
- Lokalisierung der Kunden
- Identifikation und Entwicklung von Dienstleistungen
- Ermittlung des Marktpotenzials durch entsprechende Interviews
Das Ergebnis des Lernprojekts ist ein persönliches Beschäftigungsradar für jeden jungen Menschen und die Entwicklung von drei Dienstleistungs- oder Produktideen mit regionalem Bezug.

Wie sieht der persönliche Entwicklungsplan aus?
Alle Ergebnisse aus den Lernprojekten fließen in den Persönlichen Entwicklungsplan ein. Er besteht aus vier verschiedenen Hauptteilen, dem Überblick, dem Talent-Matching, dem Talentprofil und den Produktleistungen.
Überblick
Die Übersichtsseite enthält eine Zeitleiste zur Planung von Meilensteinen für das eigene Projekt des Mentees. Entwicklungsziele, die nach der SMART-Methode beschrieben werden sollten. Sie enthält auch eine Liste der Kompetenzen mit einer Unterscheidung zwischen vorhandenen und angestrebten Kompetenzen. Außerdem werden die Entwicklungsaktivitäten und -aufgaben dargestellt, die die offenen Aufgaben sowie das Tun und Erledigen zusammenfassen. Am Ende gibt es eine Zusammenfassung der wichtigsten Vereinbarungen, die getroffen wurden.
Talentprofil und Produktservice
Während sowohl das Talentprofil als auch der Produktservice aus Bildungshintergrund, Lebenslauf und spezifischen Anforderungen bestehen, besteht der Unterschied darin, dass das Talentprofil die vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten des Mentees enthält und der Produktservice sich auf die in Aussicht gestellten Beschäftigungsmöglichkeiten konzentriert. Die Informationen, die den Bedarf (Produktservice) und die gegebenen Kompetenzen (Talentprofil) abbilden, werden dann im Talent Matching Teil weiterverwendet.
Talent-Matching
Im Talent Matching schließlich werden die beiden vorgenannten Teile Talentprofil und Produktservice zusammengeführt und alle vorhandenen und benötigten Kompetenzen ergeben eine individuelle Bedarfsanalyse. Dies ermöglicht dem Mentee zu erkennen, welche spezifischen Kompetenzen bereits vorhanden sind und welche er noch verbessern muss.
Zusammenfassung
Im Allgemeinen ist die persönliche Entwicklung ein wichtiges Instrument, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Entwicklungsschritte unternommen werden können, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, und welche spezifischen Kompetenzen verbessert werden müssen. Durch die Arbeit an den verschiedenen Lernprojekten kann der persönliche Entwicklungsplan kontinuierlich aktualisiert und verfeinert werden, und die benötigten Kompetenzen können Schritt für Schritt erworben werden.