Lernen in einer Gruppenumgebung
Karriere 4.0 sieht vor, dass die Lernenden in Lerngruppen organisiert werden, die aus bis zu sechs Mentees bestehen. Sie bleiben für die Dauer des Lernprojekts zusammen und arbeiten daran, ihre individuellen und/oder Gruppen-Lernziele zu erreichen. Die Lerngruppen können Informationen austauschen, sich gegenseitig Feedback geben oder miteinander konkurrieren und voneinander lernen. Es sind also verschiedene Formen von Lerngruppen möglich. Dabei kann es sich um (e-)Communities of Practice handeln, die sich auf das Lernen in sozialen Netzwerken konzentrieren, um funktionsübergreifende Lerngruppen, die auf die Entwicklung kreativer Lernergebnisse wie neuer zukunftsorientierter Produkte und Dienstleistungen ausgerichtet sind, und um Mischformen wie Wettbewerbsteams, transnationale Zusammenarbeit usw.
Es gibt mehrere Merkmale von Lerngruppen im Rahmen von Karriere 4.0:
1. Sie sind selbstorganisiert und können selbst entscheiden, wie sie ihre Lernziele erreichen wollen.
2. Sie haben ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Lernbegleiter.
3. Sie sind sowohl einzeln als auch als Lerngruppe dafür verantwortlich, ihre Lernstrategie zu entwickeln und zu verfolgen, die Lernziele zu erreichen und bei Bedarf Unterstützung durch die Lernbegleiter anzufordern.

Generell ermöglicht die Arbeit in Lerngruppen sowie die Anwendung eines agilen Lernkonzepts den individuellsten und effektivsten Lernprozess und ermöglicht den Lernenden ein hohes Maß an Autonomie und Selbstorganisation, sowohl individuell als auch in der Gruppe. Die kurzen Lernsprints ermöglichen einen flexibleren Zeitplan und schaffen die Möglichkeit, den verfügbaren Zeitrahmen optimal zu nutzen.
Was ist agiles Lernen?
Um zu verstehen, wie agiles Lernen im Lernkonzept Karriere 4.0 eingesetzt wird, ist es zunächst wichtig zu verstehen, welche Merkmale für agile Methoden typisch sind und wie agiles Lernen erreicht werden kann.
Das Grundprinzip von Scrum, einer der bekanntesten agilen Methoden, sind kurze Entwicklungsschritte – sogenannte Sprints – mit klaren Zielen und regelmäßigen Feedbackschleifen. Zu Beginn einer Lernprojektphase werden im Sprint Planning Ziele definiert und die zugrundeliegenden Aufgaben aufgeschrieben und priorisiert. Ein ganzes Team beginnt dann mit der Arbeit an diesen Aufgaben, jeder arbeitet selbstständig, bis man sich wieder trifft und Zwischenergebnisse präsentiert und mögliche Probleme diskutiert. Am Ende eines Sprints werden die Ergebnisse, der Prozess und die Zusammenarbeit reflektiert und ein neues Intervall beginnt.
Das agile Lernkonzept für den Bildungsbereich bietet folgende Vorteile:
- Regelmäßiges Feedback und Reflexion durch kleine Lernsprints mit klar definierten Zielen
- Unterstützung der Mentees bei der Erreichung ihrer Lernziele und Förderung des Gefühls der Selbstverantwortung
- Effektiverer und flexiblerer Lernprozess und erhöhte Motivation, auch bei komplexen Lernprojekten
- Unterstützung des Lernens in Gruppen und Verbesserung der Teamarbeit
Wie wird sie in Karriere 4.0 eingesetzt?
Alle Lernprojekte sind in Lernsprints unterteilt. Das sind kurze, flexible Lerneinheiten, an deren Ende die Lernergebnisse präsentiert werden und der Lernfortschritt in der Lerngruppe oder individuell reflektiert wird. Jeder Lernsprint, der so gestaltet ist, dass er sich an die Bedürfnisse der Lernenden anpasst, stellt eine zusammenhängende Zusammenstellung von Lernthemen und -inhalten dar, zu denen die Lernenden konkrete Aufgaben mit dem Lernziel erhalten, eigenständig Lösungen zu erarbeiten, das Ergebnis zu dokumentieren, mit anderen zu teilen, die Lösungsvorschläge ihrer Teammitglieder zu kommentieren und untereinander zu diskutieren.


So sind im Lernkonzept Karriere 4.0 agile Lernprojekte in kompakter Form ebenso denkbar wie die Durchführung von agilen Lernprojekten über einen längeren Zeitraum. Diese zeitliche Flexibilität wird durch den Einsatz der digitalen Lernplattform gefördert. Die speziell für das agile Lernkonzept Karriere 4.0 entwickelte digitale Lernplattform dient als Medium und unterstützt die Interaktion.